
Mit Psalmen durch die FastenzeitEine Einladung zum Nachdenken, Weiterdenken, Bedenken der Passionszeit
Immer mehr Menschen nutzen die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern um etwas in ihrem Leben zu verändern. Sie verzichten auf etwas oder üben neue Gewohnheiten ein. Sie besinnen sich auf das, was wirklich im Leben zählt indem sie das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen. Mit den Psalmen kann man gut über das Leben nachdenken, denn in den Psalmen bringen Beter ihr Leben vor Gott mit allem, was sie freut, bedrückt oder wütend macht. Dazu laden wir Sie/Euch in dieser Passionszeit ein. Jede Woche stellen wir einen „Psalmenimpuls“ auf die Homepage und auf unseren schulischen Instagram-Kanal.
1. Woche (ab Aschermittwoch 17.2.) Psalm 103, 2: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“
Seit über einem Jahr prägt die Corona Pandemie unser Leben. Unsere Welt ist in Schieflage geraten. Nichts scheint mehr so zu sein, wie ein einmal war und ich bin darüber erstaunt, wie selbstverständlich und gedankenlos wir oft vorher gelebt haben. Jetzt fragen wir uns, was Ansehen, Aussehen, Erfolg, Konsum noch zählen, wenn es um unsere Gesundheit, unser Leben geht. Auch das Warten auf den Impfstoff zerrt an unseren Nerven und wirtschaftliche Sorgen, die immer drängender werden.
Diese schwierige Lage zeigt uns, worauf es wirklich im Leben ankommt: Das Miteinander und Füreinander. Wir spüren, wie gut es tut, wenn wir jemanden haben, der uns nahe ist – und sei´s nur über soziale Medien, in Briefen, Telefonaten und in Gedanken. Wir spüren, wie gut es anderen Menschen tut, wenn wir ihnen helfen, wenn sie wissen, dass wir für sie da sind.
Es ist wichtig, dem Leben achtsam nachzuspüren und bewusst wahrzunehmen, was es an Gutem für uns bereithält. Ein Psalmbeter drückt dies so aus: „Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Der Psalmbeter vollzieht einen Perspektivwechsel von den Problemen des Lebens zu Gott, in dessen Gegenwart er sein Leben neu bewertet. Dabei bleiben die Psalmbeter Realisten, sie wissen um die Dunkelheiten des Lebens: Krankheit, Tod, Feindschaften, Misserfolg, Schuld. Doch wollen sie dabei nicht stehenbleiben. Sie bringen es vor Gott und bitten um Hilfe. Sie machen die Erfahrung, dass sie nicht allein sind: Gott ist da. Mit ihm können sie die Herausforderungen des Lebens bestehen.