
Mit Psalmen durch die FastenzeitEine Einladung zum Nachdenken, Weiterdenken, Bedenken der Passionszeit
2. Woche (22.2.2021ff.): Psalm 57,8: „Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe.“
Der Psalmbeter kann nicht schlafen. Zu viel geht ihm im Kopf herum. Seine Feinde setzen ihm zu, er ist unglücklich. Schlaflosigkeit ist ein großes Problem. Vielleicht leiden Sie selbst darunter. Welche Rezepte haben wir gegen nächtliche Sorgen? Lesen, Fernsehen, Freunde anrufen, eine warme Milch trinken? All das kann wirklich helfen. Der Psalmbeter hat seine eigene Art gefunden. Er wendet sich an Gott, vor dem er sein Leid ausbreitet. Noch mitten in der Nacht, in der Dunkelheit kann der Beter die Sorgen – bildlich gesprochen-kleiner singen, weil er auf die Treue Gottes hofft. Er greift zurück auf Worte und Gesänge, die seit Generationen Menschen getragen und ermuntert haben. In diesen Worten liegt schon die Kraft für die Verwandlung. Ein neuer Tag wird beginnen, die Nacht der Sorgen ist nicht endlos. Mit Gottes Hilfe und dem Morgenlicht wird er wieder klarer sehen und denken können.
Im evangelischen Gesangbuch gibt es ein Gebet für Stunden der Schlaflosigkeit:
Mein Gott, die Gedanken an den morgigen Tag rauben mir den Schlaf. Ich weiß nicht, wie ich das alles bewältigen soll. Die Probleme wachsen mir über den Kopf. Ich stelle mir vor, was alles auf mich zukommt. Alles verkrampft sich in mir. Mein Gott, gib mir die Zuversicht, dass du mich nicht überforderst. Vieles mag bei Tageslicht anders aussehen. Ich möchte auf die Kraft vertrauen, die du gibst. Du findest Wege, wo ich keinen Weg sehe. Du lässt mich nicht allein. Lass mir Menschen begegnen, die mir helfen können. Und jetzt nimm von mir die Angst und lass mich ruhig schlafen. Amen.