
Mit Psalmen durch die FastenzeitEine Einladung zum Nachdenken, Weiterdenken, Bedenken der Passionszeit
4. Woche (8.3.2021ff.): Psalm 138,3: „Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.“
Beten ist gar nicht so einfach. Eine zweifelnde Stimme kann plötzlich hörbar werden: Wird Gott da sein? Gibt es ihn überhaupt? Lohnt sich mein Gebet? Wahrscheinlich bekomme ich sowieso nicht, was ich erbitte. Es ist so als würde einem am Telefon gesagt werden: „Kein Anschluss unter dieser Nummer.“
Doch daran scheint der Beter nicht zu denken. Mir fällt auf, dass da nichts von Wunscherfüllung steht. Da steht: „Du gibst meiner Seele große Kraft“ Um den Wunsch zu realisieren? Um den richtigen Weg zu finden? Das ist für den Beter gar nicht das Entscheidende. Das Wichtigste ist: Lebenskraft zu gewinnen, Hoffnung und Mut – für das, was jetzt dran ist.
So geht es auch Jesus als unter Tränen im Garten Gethsemane Gott bittet, den „Kelch des Leidens“ an ihm vorübergehen zu lassen. Als er sich zu der Entscheidung durchringt, dass nicht sein, sondern Gottes Wille geschehen solle, da gewinnt er Kraft, seinen Weg ans Kreuz zu gehen.