
Mit Psalmen durch die FastenzeitEine Einladung zum Nachdenken, Weiterdenken, Bedenken der Passionszeit
5. Woche (15.3.2021ff.): Psalm 68, 20: „Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“
Täglich dieselbe Arbeit, täglich Probleme mit den immer gleichen Leuten. Täglich in Gedanken um die eigenen Sorgen kreisen, täglich läuft die Zeit davon. Wer kennt das nicht?! Es gibt viel, was getragen, was ertragen werden muss. Das Leben und Gott, das weiß der Beter, können uns viel abverlangen, so dass wir uns völlig überfordert fühlen.
Gelobt sei der Herr täglich? Wofür? Für den Alltag? Warum eigentlich nicht? Wie gut, wenn ich meine Arbeit tun kann und nicht krank bin. Wie gut, dass Menschen mich brauchen und ich nicht einsam in meiner Wohnung herumsitze. Wie gut, wenn ich die Kraft habe zu helfen. Wie gut, dass ich mit Gott reden kann und nicht allein bin, auch nicht in den schwierigen Zeiten.
Gelobt sei der Herr täglich. Er hilft mir. Diese beiden Sätze umrahmen den Satz von der Last. Keine Last muss ich alleine tragen. Und dann kann ich auch entscheiden, wie viel ich auf mich nehmen kann und will. Vielleicht sage ich: „Bis hierher und nicht weiter! Jetzt bin ich mal dran mit meinen Bedürfnissen. Jetzt nehme ich mit Zeit für mich und tue mir etwas Gutes. Jetzt mache ich mir Gedanken, was wirklich zählt.“ Dazu lädt die Fastenzeit ein, sich neu zu orientieren und das, was mir schadet, hinter mir zu lassen. Die Fastenzeit lädt ein, sich wieder Gott zuzuwenden, das ist der tiefe Sinn der Buße.