anlässlich des dialogforums „praktika – schritte zum erfolg“, zu dem frau doris fahle-hornstra vom institut für talententwicklung in kooperation mit der schulleitung am 11. april in die aula eingeladen hatte, wurde ich um einen kurzen impulsvortrag gebeten, der meine erfahrungen bei der organisation von schülerpraktika aufzeigen sollte. welche interessen, fähigkeiten und vorlieben habe ich? was kann ich – was will ich? wie sind die chancen am arbeitsmarkt für meinen „traumjob“, und wie realistisch sind meine vorstellungen? schüler sollen auf jeden fall prüfen, ob die vorstel- lungen, die sie von sich und ihrer berufswahl haben, mit den ausbil- dungsinhalten und dem späteren berufsalltag zusammenpassen. unerlässlich bei der entscheidungs- findung sind dabei praktika. sich ein genaues bild von der praxis zu machen, ist ziel eines praktikums. es ist wichtig, ein berufsfeld zu wäh- len, das einem weder auf den ersten blick zusagt, noch dem wunsch- beruf entspricht, aber eventuell auf den zweiten mehr bietet, als man gedacht hat. das heißt, das „blick- feld vergrößern“ und nischen suchen, um evtl. bessere chancen zu haben. oft kann man nach prakti- kum gut einschätzen, wo die eigene stärken und schwächen liegen. an unserer schule fördern wir diese berufsfindung vor allem im schul- jahr vor dem abschlussjahr, also in der 9. jahrgangsstufe der vierstufi- gen ws bzw. in der 10. bei der zwei- stufigen form. vermehrt sammeln auch schülerinnen der 8. jahr- gangsstufe freiwillig praktikums- erfahrung. wir unterstützen insbe- sondere unsere mädchen, sich über technische berufe zu informieren, statt sich in bevorzugten lehrberu- fen wie z. b. in klassischen bürobe- rufen, konkurrenz zu machen. wer schon gerne als kind handwerklich tätig oder künstlerisch kreativ war, findet sicher gefallen an der ausbil- dung zum/zur raumausstatter/-in oder bauzeichner/in, selbst wenn mathe nicht zum lieblingsfach gehört hat. kaufmännisches ver- ständnis, wie an unserer ws vermit- telt wird, ist auch bei technischen berufen immer von vorteil. ange- bote einholen, sie miteinander vergleichen und unternehmerisch kalkulieren, ist z. b. beim ausbil- dungsberuf des bauzeichners – wie mir kürzlich ein regionaler ausbil- dungsbetrieb versichert hat – wichti- ger lerninhalt während der ausbil- dungszeit. derzeit haben wir es mit der „generation z“ zu tun – junge menschen ab geburtsjahr 1996. generation y hat bereits – laut prof. fischer, uni regenburg, lehrstuhl für sozial-, arbeits-, organisations- und wirtschaftspsychologie – eine andere wertevorstellung von arbeit und generationengerechter führung wie generation x oder die sog. „babyboomer“. darauf müssen wir uns als lehrende an der schule, aber auch die ausbildungsbetriebe „einlassen“. die jungen menschen legen wert auf unternehmenskultur bzw. -philosophie und haben detail- lierte erwartungen an den arbeitge- ber. ihre kommunikation findet ver- stärkt über soziale netzwerke statt. sie streben nach vereinbarkeit von familie und beruf, sind mit multime- dia vertraut und wollen angebotene leistungen auch erklärt bekommen. sie erwarten hohe kompetenz von ihren vorgesetzten, sind aber beim umgang mit auswahlprozessen noch unerfahren. um dieser herausforderung im kommenden schuljahr „gewachsen“ zu sein, hat die schulleitung zum schuljahresbeginn 2016/2017 herrn prof. dr. fischer, zu einem lehrer- workshop eingeladen. wir freuen uns sehr über seine zusage und diese wissenschaftliche fortbildung. renate lehner 63 wirtschaftsschule der schulstiftung seligenthal jahresbericht 2015/2016 schule ist mehr unerlässlich bei der berufsorientierung dialogforum schülerpraktika – schritte zum erfolg! die hauptorganisatoren 060-085_ws_t2_vers06.qxp_layout 1 08.07.16 18:26 seite 63 060-085_ws_t2_vers06.qxp_layout 108.07.1618:26 seite 63