14. Schöpfungstag am 24. Oktober 2024 an der Wirtschaftsschule SeligenthalHaben Tiere eine Würde?

Diese nicht ganz einfache Themenstellung für Fünftklässler hat aber zu einem eindeutigen Ergebnis geführt – alle Teilnehmer waren sich sicher – ja, natürlich haben Tiere eine Würde. Aber wie ist es mit dem täglichen Umsetzen bestellt? Diesen und vielen anderen Fragen wurde auf dem Fjord-Pony-Hof „Wurzelranch“ bei Geisenhausen nachgegangen.

Die Wirtschaftsschule Seligenthal ging im Schuljahr 2024/2025 einen neuen Weg und ließ den Schöpfungstag erstmals auswärts stattfinden, was den Schülern/Schülerinnen der beiden neuen Klassen H5a und H5b natürlich besonders gut gefallen hat.

Zunächst wurde traditionell der Schöpfungstag durch die Frau Äbtissin Mutter Christiane Hansen eröffnet und begrüßt – diesmal  in der Abteikirche Seligenthal, wo auch wieder liebe Gäste wie die ehemalige Lehrkraft , Sr. M. Martina,  und der Geschäftsführer der Schulstiftung Seligenthal, Herr Carsten Riegert, zugegen waren. An der Orgel saß der Schüler des Gymnasiums, Emanuel Huber, 12. Jahrgangsstufe, der uns mit einer Improvisation überraschte, die an Klangfülle sehr beeindruckte und uns hier bereits zum Staunen brachte. Das Schlusslied „Großer Gott wir loben Dich“, welches er besonders intonierte, brachte die Schüler zum Mitsingen und  begleitete uns wie ein Segen in den Tag.

Die Äbtissin Mutter Christiane Hansen hatte wie gewohnt die Aufmerksamkeit der Schüler und Schülerinnen schnell gewonnen und in Ihrer wundervollen Art zu den jungen Menschen auf Augenhöhe zu sprechen, hatte Sie mit dem gewählten Tier einer Giraffe und deren langen Hals wissbegierige Zuhörer. Das Woher und Wohin – und wie ich mit viel Unkenntnis umzugehen habe, wurde eindrucksvoll in aller gebotenen Kürze dargestellt. Angekommen auf der „Wurzel-Ranch“, mussten die Schüler/innen erst einmal auf das Kommende vorbereitet werden und insbesondere bei 39 Schülern und vielen Tieren auf dem Hof, eine gewisse achtsame Ruhe hergestellt werden. Julia, die Projektleiterin vor Ort, hatte alles schnell im Griff. Ohne Handy, ausgerüstet mit Reithelm und in 2 Gruppen aufgeteilt, ging es zu den Ponys, die vom Hofpersonal liebevoll vorbereitet waren und die jetzt wahrscheinlich selbst gespannt waren, wie sich die Seligenthaler Schüler präsentieren werden. Die Utensilien zum Striegeln, Bürsten und Kämmen waren bereitgelegt und auch das Kümmern um die anfallenden „Pferdeäpfel“ war bestens organisiert.

Zur Überraschung aller waren die ersten Momente des Zusammenkommens von Mensch zu Tier, von Schüler zum Pony und umgekehrt so intensiv und ruhig, dass man das Gefühl hatte, hier seien therapeutische Hintergründe am Wirken. Es war eine faszinierende Erfahrung. Die Schüler/innen spürten dies ebenfalls und waren von da an würdige Betrachter einer ganz besonderen Beziehung zum Tier. Genau das war das Ziel dieses Schöpfungstages. Mit Achtsamkeit vor jeglicher Kreatur dieser Schöpfung durchs Leben gehen. Die Schüler/innen ernteten von Julia großes Lob für Wertschätzung und Disziplin und hatten dann im abschließenden Schöpfungstag-Quiz auch noch das Wissen, um einige schöne Preise zu gewinnen.

So endete dieser 14. Schöpfungstag würdevoll, wie er auch begonnen hatte, mit der Schlussandacht und dem allseitigen Segen durch Frau von Campenhausen, die mit ihrem mitgebrachten Raben bei den Kindern wohl einen bleibenden Eindruck hinterließ.