Klasse H9c: Besuch des Amtsgerichts Landshut
Suits, Good Wife, Boston Legal, Bull in Landshut? Passen diese US-Serien und US-Gerichte zu „unseren“ Fällen?
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, schwerer Betrug, Fahren ohne Fahrerschein und gefährliche Körperverletzung. So lauten die Hauptanklagepunkte der vier öffentlichen Verhandlungen, die von der Klasse H9c im Amtsgericht Landshut besucht wurden. Die Schülerinnen waren so interessiert an Fällen des „echten“ Lebens, dass statt den geplanten zwei sogar drei bzw. teils vier Gerichtsfällen beigewohnt wurde. Alle vier bzw. deren Ursachen/ Anfänge hatten greifbares Alltagspotenzial: Unmut in Folge der gefühlt ungerechten Abweisung beim Einlass zur Landshuter Hochzeit, Betrug beim Onlinehandel mit Zahlung ohne Erhalt der Ware, eine Trunkenheitsfahrt ohne Rollerführerschein, alkoholisierte Provokationen nach einem Volksfestbesuch mit Folge Körperverletzung.
Gefühle gegenüber Gesetzen, sympathisch oder nicht, gerecht oder ungerecht, Lüge oder Wahrheit. Es entstanden sehr viele Gegensätze, Fragen und anregende Gedanken. Weshalb erhält man für Betrug eine längere Strafe als für einen Faustschlag? Wieso ist die Sozialprognose von so hoher Bedeutung? Warum hatte der eine Angeklagte keinen Verteidiger? Benötigt ein anderer wirklich Handschellen?
Auch die Rollen von Richter, Staatsanwaltschaft oder Verteidigung, genauso wie Polizei oder Protokollführerin wurden zum ersten Mal live erlebt. Die Wahrnehmungen aus US-Serien wurden jedoch nur bedingt bestätigt.