43 Wirtschaftsschule der Schulstiftung Seligenthal Jahresbericht 2013/2014 Schule ist mehr Gewalt erzeugt Gewalt. Täglich erleben wir diese Gesetzmäßig- keit, wenn wir die globalen Ereig- nisse in den Medien verfolgen. Ob es sich um die postkolonialen Konflikte in Afrika wie derzeit im Sudan oder Nigeria, die religiös motivierten Terroranschläge im Orient, die Machtkämpfe in der Ukraine oder die Streitigkeiten von Kindern und Jugendlichen auf den Pausenhöfen der Schulen handelt, die Auseinandersetzungen erzeu- gen immer mehr Aggressionen, je häufiger Gewalt als Lösungsmittel eingesetzt wird. Aus diesem Grunde hat es sich die Schule zur Aufgabe gemacht, destruktiven Konfliktlösungen von der Basis her vorzubeugen. Das Wahlfach „Friedliche Konfliktlö- sung“, besser bekannt unter den Bezeichnungen „Streitschlichtung“ oder „Mediation“, findet reges Interesse bei den Mädchen, da sie hier erlernen können, wie man mit Konflikten konstruktiv umgeht. Dabei werden zuerst die Grundla- gen der menschlichen Bedürfnisse und Gefühle erarbeitet und vielfäl- tig geübt. Auch Mimik, Gestik und Körperhaltung, die Aggressionen ausdrücken, werden erforscht und in spielerischen Übungen vertieft. Besondere Beachtung findet zudem die Sprache als Ausdrucks- mittel von Emotionen, da diese gerade an einer Mädchenschule eine große Rolle spielt. Wenn die theoretische Basis geschaffen ist, beginnen die Mediatorinnen an konkreten Fällen zu arbeiten. Sie erlernen, wie man Streitschlichtungsgespräche führt, damit am Ende die Kontrahenten eine zufriedenstellende Lösung finden. Um bei diesem nicht immer einfa- chen Unterfangen auch professio- nelle Beratung von außen zu Wahlunterricht: Friedliche Konfliktlösung an der Wirtschaftsschule Einige Mediatorinnen beim Aufbruch zur Fortbildung in der Jugendherberge Landshut 001-063_WS_Vers.19cb_Layout 1 06.07.14 09:49 Seite 43