Medien sehr wirkungsvoll vorge- stellt worden. Das ökumenische Projekt „Monatsimpulse 2015“ will den Schülerinnen neben den bekann- ten Markenzeichen die Sinnzei- chen der Weltreligionen vor Augen stellen. In den Symbolen der Religionen kommt das zum Aus- druck, worauf ihre Mitglieder vertrauen. So geht es darum, sowohl die eigene Deutung der Wirklichkeit als auch fremde Sichtweisen in den Blick zu neh- men, um das eigene Leben und das der anderen besser zu verste- hen. Einige Klassen haben diesbezüg- lich auch die Ausstellung „Weltre- ligionen“ im Rathausfoyer in Landshut besucht. Im Monatsim- puls April ging es darum, am Bei- spiel des Kreuzes achtsam zu wer- den für den Augenblick und die Gegenwart. Der große jüdische Religionsphilosoph Martin Buber hat es einmal so formuliert: „Der Augenblick ist Gottes Gewand ...“ Nachdem im Fach Katholische Religionslehre neben dem Grund- wissen immer auch Grundhaltun- gen und Grundkompetenzen eine tragende Rolle spielen, konnte der neue Lehrplan in der Klasse H 7 problemlos eingeführt werden. Nicht nur über den Glauben reden, sondern die besonderen Geheim- nisse des christlichen Glaubens – zum Teil zusammen mit den Schü- lern des Gymnasiums auch zu fei- ern, ist ein großes Anliegen der Schulseelsorge. Das Schuljahr wurde mit gemeinsamen Gottes- diensten eröffnet und mündet in einen großen ökumenischen Got- tesdienst in der Mehrzweckhalle am letzten Schultag. Biblische Symbole standen im Zentrum der vorweihnachtlichen und vorösterli- chen Gottesdienste. Rosen auf toter Wurzel erzählten von der Wurzel Jesse aus dem 38 Wirtschaftsschule der Schulstiftung Seligenthal Jahresbericht 2014/2015 Blick in die Fachschaften Betrachtung Monat April Das Kreuz Das Christentum ... geht auf einen jüdischen jungen Mann zurück, der in der Antike durch einen kleinen Landstrich im Osten des Mittel- meeres gewandert ist. Er hat auf Besitz und Macht verzichtet, er und seine Freunde haben sich von dem ernährt, was der Tag ihnen gerade angeboten hat, übernachtet haben sie unter freiem Himmel. Der junge Mann hat von Gott erzählt. Er ist an einem Kreuz hingerichtet worden. Seine Jünger erzählten, er sei nicht im Tod geblieben, sondern auferstan- den. Aus der Jesus-Bewegung wurde eine große Religion mit Ämtern und Kirchen und großen Schätzen. Das Kreuz ist ein Folter- und Tötungsgerät. Viele Tausende sind unter römischer Herrschaft an solch einem Kreuz elendig gestorben. Aufständische Sklaven, Verbrecher, Gegner Roms. Das Kreuz ist eine sehr einfache geometrische Figur: Eine Linie senkrecht, eine Linie waagerecht. Waagerecht Wir gehen durch die Zeit. Wir leben von früher in ein Heute hinein und bereiten uns auf morgen und auf später vor. Wir strecken uns stets nach hinten in der Erinnerung oder nach vorne in der Erwartung und Planung. Erinnerungen und Erwartungen erfüllen uns mit angenehmen oder unangenehmen Gefühlen. Welche Gefühle verbinden sich mit Gestern und morgen? Was ist mit dem Vergangenen und dem, was kommt? Senkrecht Jetzt ist immer gerade dieser Augenblick an diesem Ort. Wenn wir leben, atmen, lieben, dann tun wir das jetzt. Nur hier können wir etwas erfahren und verändern. Was morgen ist, haben wir nicht in der Hand. Was gestern war, müssen wir weglegen. Wir können es nicht mehr ändern. Das Jetzt geht immer mit uns mit. Stets ist jetzt. Wie sieht das mit dem JETZT so aus: Wenn wir in der Pause sind? ... in der Schulstunde? ... wartend auf den Bus? Sagt euch heute immer wieder mal: JETZT! Denkt immer wieder mal: HIER! Was geschieht? Jesus rief die Menschen dazu auf, jetzt darauf zu achten, was gerade hier geschieht. Erinnern und Planen ist manchmal auch wichtig, aber gerade dies hier ist das wirkliche Monatsimpuls April Auslegung April Rosen und Wurzel Jesse 034-083_WS_vers12_Layout 1 05.07.15 12:30 Seite 38 034-083_WS_vers12_Layout 105.07.1512:30 Seite 38